Die Schriftstellerin Annette Pehnt schreibt:

Alte Sterne, neues Leuchten:
‚ars supernova’ von Les Haulz et Les Bas

"Wie lässt sich etwas beschreiben, das es bisher noch nicht gab? Für die neue CD des internationalen Preisträgerensembles Les Haulz et les Bas müsste ich ein Vokabular erfinden, das so frisch, verblüffend und einleuchtend ist wie die Musik, die hier erklingt. Die Musiker um Gesine Bänfer und Ian Harrison haben eine Musik geschaffen, die auf unerhörte Weise das Alte mit dem Neuen verbindet. Nein, mehr als das: Sie löst Zeiten und Zuschreibungen auf.
 Die Spielregeln der historischen Aufführungspraxis werden dabei nicht einfach gebrochen. Die Arbeit dieses Ensembles wäre sicher ohne die langjährigen Entwicklungen rund um die historische Aufführungspraxis nicht denkbar.  Les Haulz et les Bas wissen, wie man alte Musik spielt, aber, und das ist für mich wie ein Befreiungsschlag, das ist für sie nur der Anfang. Denn sie wissen auch, wie man neue Musik und Jazz, Folkrock und Reggae, traditonelle und Tanzmusik spielt, und nicht nur wissen sie es, sie tun es mit jeder Pore ihrer Lungen, jeder Faser ihrer Körper. Aus der Kollision der alten Welt mit der zeitgenössischen Gegenwart entsteht eine Musik, an deren Authentizität niemand auch nur eine Sekunde zweifeln kann. Sie ist sich selbst der eigene Maßstab.
Hier ist wirklich zu hören, was möglich ist, wenn solche Musiker sich jeweils aus ihrem eigenen Hintergrund heraus einem achthundertjährigen Material stellen. Ein Experiment – und das Ergebnis ist ein strahlendes Fest der musikalischen Lebendigkeit.

Es entsteht kein Einheitsbrei, kein ahistorisches Händchenhalten.
Eher müsste man von Überzeitlichkeit sprechen, von einem vielstimmigen Dialog über die Zeiten hinweg. Immer bewahren die alten Formen Estampie, ballata, saltarello und follia ihren eigenen Charakter. Immer sind die Variationen und hinzugefügten Stimmen im Spielraum der damaligen Kompositionsvorgaben gedacht.

Humorvolle Übergänge und ausgefeilte Schlüsse geben den freier improvisierten Passagen eine überraschende Rahmung.
Feine Details, die durch die Qualität der Produktion gut hörbar sind – das hintergründige Anheben der Dudelsack-Drones, Geräusche und Gelächter am Ende der Estampie, das herzerwärmende Pfeifen am Ende von ‚La danse de cleves’, geben mir das Gefühl, dabei zu sein – eine Live-Qualität, die man bei Studioaufnahmen alter Musik sonst nicht kennt.
Dabei sind Les Haulz et les Bas niemals respektlos. Aber sie machen sich nicht zu Sklaven der Authentizität.
Dies ist nichts für Puristen. Andererseits: warum nicht? Dies ist ein glühender Stern am Himmel für alle, die Ohren haben, um zu hören."

Pressestimmen zu Live-Konzerten

"Supernova zwischen Jazz und Mittelalter - das Experiment lohnt sich... ... ein glänzender Auftritt des Ensembles... - ein gewagter Programmpunkt mit hoher Strahlkraft..."
Mittelbayrische Zeitung

 

"Das war mehr als ein kurzes helles Aufleuchten eines Sterns am Ende seiner Lebenszeit. Die Formation Ars Supernova hat das zahlreiche Publikum in Atem gehalten. Die Begegnung zwischen dem auf mittelalterliche Musik spezialisierten Ensemble "Les haulz et les bas" und den Jazzmusikern um Mike Schweizer gestaltete sich explosiv...  Schillernde Vielfalt und großes Könnertum.. Für das ungewöhnliche Musikprojekt gab es vom hingerissenen Publikum immer wieder lautstarken Zwischenapplaus. Die Musiker wurden frenetisch gefeiert..."  Badische Zeitung

 

"Musik aus dem Mittelalter und Jazz – passt das zusammen? Und wie! Den Beweis dafür trat Ars Supernova an. Die exzellenten Musiker spannten einen weiten Bogen über die Jahrhunderte – ohne ihn je zu überspannen. Kein effektheischendes Crossover, sondern eine harmonische Melange. Alt und Neu wurden eins – und blieben doch, was sie sind. Im Laufe des Konzerts wurden die Verknüpfungen immer stärker, die Übergänge immer fließender, so dass über die feinen Arrangements etwas zauberhaft Neues entstand. Eine neue musikalische Kost, überaus wohlschmeckend, ohne, dass den ursprünglichen Zutaten ihre Identität genommen wurde. Eine musikalische Zeitreise über die Jahrhunderte, ohne Brüche, ohne Rütteln und Schütteln – einfach harmonisch." Badische Zeitung

CD-Reviews

"Wer mittelalterliche Bläserklänge - egal ob feierlich oder tänzerisch - liebt, kommt an Les Haulz et les Bas um Ian Harrison und Gesine Bänfer nicht vorbei. Sie haben den Klang der Alta capella verinnerlicht und widmen sich mit Klangkultur, aber auch höchster Begeisterung und Spielwitz dieser alten Tradition. Nun sind die beiden schon seit Jahren immer wieder auch auf Grenzgängen unterwegs: Ihre Ausflüge ins Folk-Genre auf den Spuren Robin Hoods und der Nordländer gingen zu Herzen. Nun wird die "Ars nova" zur "Ars supernova": Gemeinsam mit ebenso genialen Partnern aus der Jazz-Szene  überführt man bekannte Melodien wie "Douce dame jolie",  "Chançoneta tedescha" und "Das nachthorn" des Mönchen von Salzburg in ausgedehnte Improvisationen und legt moderne Grooves darunter: Die Schalmei wechselt sich mit dem Saxophon ab, "La rotta"begeistert im Balkan-Sound, die Modi der Kirchentonarten werden in Blues-Skalen überführt, bis man wieder gemeinsam beim Grundthema aus alter Zeit endet.  Das erstaunlichste ist, dass das ganze so natürlich klingt - nicht wie ein kalkuliertes Crossover, sondern ganz entspannt und voller Spielfreude. Aber "Les Haulz" gehören ja ohnehin nicht zur steifen Fraktion des edlen, klaren Klosterklanges, ihre Konzerte explodieren seit jeher vor Spielfreude. Das passt gut zum Musizieren, wie es die neuen Mitwirkenden aus der Jazz-Szene gewohnt sind: allen voran Mike Schweizer an den Saxophonen, der einen tollen Gegenpart zu Harrison abgibt,  aber auch Miguel Tantos (Posaune) und Thomas Bergmann (Gitarre).  Alta-capella- und Montalbâne-Veteran Michael Metzler hält auch im ungewohnten Umfeld von Swing, Salsa, Reggae und Funk souverän mit seiner Percussion die Band zusammen.  Mit dem Programm gewann die Gruppe übrigens den Publikumspreis des Erzgebirge-Musikfestivals und erhielt dadurch die Chance, unterstützt von Deutschland Radio Kultur dieses quirlige Album aufzunehmen."  Lothar Jahn, minnesang.com


„Alta Capella“ – „Laute Band“ – so nannte man im ausgehenden Mittelalter die Bläserformationen, die auf Banketten, Prozessionen und bei offiziellen Bekanntmachungen, häufig von Türmen und Stadtmauern herab ihre durchdringenden Fanfaren ertönen ließen. Der majestätische Klang der „Alta Capella“ repräsentierte die weltliche und geistliche Macht. Aber die Stadtpfeifer waren auch gefragt, wenn sich Bürger und Bürgerinnen zum Tanz im Ballsaal trafen. 
Die mittelalterliche Instrumentenkombination aus Schalmei, Pommer und Zugtrompete ist der direkte Vorläufer der Bläserensembles späterer Jahrhunderte – ob Zirkuskapelle oder Balkan Gypsy Band, Militärmusik oder Jazzensemble. Das in Freiburg ansässige Ensemble „Les Haulz et les Bas“ zählt in der Szene der „historischen Aufführungspraxis“ seit langem zu den besten Alta Capellas, tritt weltweit bei renommierten Festivals der Mittelalter- und Renaissancemusik auf und hat preisgekrönte CDs mit Kompositionen des 14. und 16. Jahrhunderts veröffentlicht. „Ars supernova“ nennt „Les Haulz et les Bas“ ein faszinierendes neues Projekt: eine imaginäre Zeitreise, die historische und aktuelle Klänge miteinander verschmilzt. Renaissanceschalmei und Reggaerhythmen, Klänge der Gotik und groovende Tubabässe, meditative Mittelaltermelodien untermalt mit Jazzharmonien – das musikalische Spektrum auf „Ars Supernova“ ist weit und reich an Kontrasten, aber nicht beliebig. Die Interpreten – einige aus der Alten Musik-, die anderen aus der Jazzszene – hören sich aufmerksam zu, loten die Möglichkeiten des Zusammenspiels aus, lassen aber auch Platz für solistische Passagen.
Vor allem haben sie hörbaren Spaß. So entsteht tolle Musik, die Genres, Kulturen und Zeiten überquert…" Tom Daun, WDR

 

"Alta Capella meets Funk, Jazz, Salsa und Balkan Grooves. Das internationale Ensemble Les Haulz et Les Bas gewann den Publikumspreis des Musikfestivals Erzgebirge, eine Albumproduktion mit Deutschlandradio Kultur. Diese liegt nun vor und bietet ausgesprochen entspannte, nicht überarrangierte Alte Musik mit vielen Facetten. Jazzige Einlagen werden konsequent in Renaissancemusik eingebettet. In relaxter Herangehensweise wird musikalisch ausgesprochen souverän die Vielfalt der historischen Instrumente vorgestellt. Mittelalterliche Schalmeien treffen auf Tuba und Saxofon. Serpent wird mit Zink, Dudelsack und Zugtrompete kombiniert. Im Beipackzettel heißt es treffend: „Man tritt den Beweis an, dass das Saxofon das ideale Instrument für die ars nova des 14. Jahrhunderts ist und dass die mittelalterliche Schalmei exakt der Klang ist, auf den der Jazz schon immer gewartet hat.“ Ein wunderbares, unbedingt empfehlenswertes Instrumentalalbum mit Medieval Jazz – eine Erfahrung von Zeitlosigkeit." Piet Pollack, Folker


"...wunderbare musikalische Zeitreise, zeitgemäß und virtuos. Hier erleben wir unsere Tradition." jazz-fun.de